Spiel der Macht (German Edition) by Jackson T

Spiel der Macht (German Edition) by Jackson T

Autor:Jackson, T. [Jackson, T.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-10-10T22:00:00+00:00


Kapitel 20

Dalar Dawnweaver war bereits vor dem Menschenkönig in Therath eingetroffen, um seine tödliches Spiel auf den Höhepunkt zu bringen. Er hatte sich entschlossen, auf dem Landweg mit einem gewöhnlichen Pferd anzureisen. Das war in Anbetracht seiner beinahen Verhaftung in Drachenschild viel sicherer.

Wer war der Mensch, der in beinahe geschnappt hätte? Der Kerl war zäh. Dawnweaver tippte sofort auf einen Assasinen, einen Spion, einen Meuchelmörder im Auftrag des Königs. Diese Typen zählten in Thulenuleum zu den weniger beliebten Lebewesen. Diese Kerle kannten nur einen Kodex, nämlich den Vertrag. Ihre Ehre und Loyalität ließen sie sich mit Gold kaufen. Frei von irgendwelchen hinderlichen Schranken der Gesetze oder eines Gewissens verließen sich diese Söldner auf brutale und effiziente Taktiken. Als Meister der Heimlichkeit schlichen sie sich von hinten an ihr Ziel, erledigten es und waren längst wieder in den Schatten verschwunden, wenn ihr Opfer zu Boden fiel.

Hm, eigentlich sind sie ja doch so ein bisschen wie er, dachte Dawnwaever sich. Deshalb verwunderte es ihn umso mehr, dass ein Typ dieses Schlages loyal im Dienste des Königs stand. Er hatte in seinem Spiel einen würdigen Gegenspieler gefunden. Würden Sie sich wieder von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen? Das war es doch, worum es in einem Spiel ging – die Herausforderung.

Dawnweaver näherte sich dem Palast der Herrscherfamilie, in dem auch der König der Menschen absteigen würde, wie er wusste. Es war typisch für Evander, voller Trotz die Ratschläge seiner Berater zu ignorieren. Es passte genau in das Bild, das er von dem Herrscher Drachenschilds hatte.

Dawnweaver war sich sicher, dass man ihn nicht erkennen würde. Dafür würde das Artefakt schon sorgen. Diesmal sah er aus wie ein Paladin der Zwerge. Schild, Schwert, schimmernde Rüstung. Irgendwie passend. Die Berufung der Paladine bestand eigentlich darin, die Schwachen zu schützen, den Ungerechten ihre gerechte Strafe zuteil werden zu lassen und das Böse aus den düstersten Ecken der Welt zu verbannen. Für ihn war Evander das Böse.

Es war ein warmer Abend. Durch die riesige Esse im Zentrum Theraths wurde die unterirdische Stadt auf eine angenehme Temperatur erwärmt.

Vor dem Palast war relativ viel los. Überall Truppen und Wachpersonal. Es waren auch viele Gaffer gekommen, weil sie zu sehen hofften, wie auf Evander ein Attentat verübt werden würde. Die meisten hatten nicht einmal eine Ahnung, wann genau Evander überhaupt eintraf.

Dawnweaver hielt sich am Rand der Menge auf, nur für den Fall, dass etwas schiefgehen sollte und er schnell verschwinden musste. Allzu lange wollte er sich sowieso nicht unter den ganzen Zwergen, Elfen und was sonst noch alles herumlungerte, aufhalten.

Eine Fanfare ertönte. Dawnweaver sah, wie sich die ganze Menge nach rechts wandte. Er hörte das Trapgeräusch der Pferde auf der Hauptstraße. Die Reiterkolonne Drachenschilds näherte sich dem Palast. Ein ziemlich pompöser Auftritt für einen baldigen Toten, dachte Dawnweaver.

Unzählige Reiter und mehrere Kutschen hielten direkt vor dem Palast. Dann sah er sein Ziel. König Evander stieg aus der Kutsche. Drei Männer stellten sich schützen um ihn. Einen erkannte er wieder. Da war der Mensch, der ihn beinahe in Drachenschild geschnappt hätte. Sieh an. Wie klein die Welt doch ist.



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